Gestern Abend, nachdem die Sonne hinter den Bäumen abgetaucht war, das
Fenster im Schlafzimmer weit aufgerissen. Um Mitternacht ins Bett gegangen,
Fenster wieder zugemacht (gekippt). Noch kurz gelesen, dann Licht aus und
hingelegt. Augenblicklich plumpst etwas Weiches, Flatteriges neben mein Gesicht
auf das Kopfkissen. Bäh, dumme Motte! denke ich, wedele sie
weg und frage mich noch, wieso die nicht eben, als noch Licht war, wie blöde
um die Lampe gekreist ist. Egal. Schlafe ein.
Drei Uhr, ich muss kurz ins Bad, mache dafür kein Licht, lege mich wieder
hin. Da beginnt so ein komisches Geräusch, ich frage mich, ob gerade
einer meiner Bücherstapel ins Rutschen kommt. Nein, da flattert was,
am Fenster. Klingt viel zu groß für einen Nachtfalter ... und irgendwie
ledrig ... oder eher fledrig? Fledermaus?
Brille auf, Licht an. Ja, Fledermaus. Flattert am Fenster rum und will raus.
Blödmann, denke ich, du hast doch Echolot, benutze
es! Na gut, mache ich ihr das Fenster eben weit auf. Sie fliegt unentschlossen
Warteschleifen um die Lampe. Ach so, ich stehe im Weg. Zurückgegangen
zur Tür, wutsch, ist sie raus. Gute Jagd!
© P. Warmann