Jeder hat schon erlebt, dass Dinge auf unerklärliche Weise spurlos
verschwinden. Dazu gehören Socken aus der Waschmaschine, Radiergummis,
Knöpfe von Kleidungsstücken, der letzte Keks aus der Dose, Handschuhe
(einzeln oder in Paaren) oder auch Katzen. Gar nicht zu reden von Schiffen
und Flugzeugen im Bermuda-Dreieck, Raul Wallenberg und den Siedlern von
Roanoke Island.
Wohin aber verschwinden diese Dinge? Möglicherweise in eine andere
Dimension. Von denen gibt es nämlich laut den Astrophysikern nicht
nur die allbekannten drei, sondern zwischen sieben und neun über
die genaue Zahl streiten sich die Gelehrten noch. Die Tatsache ihrer Existenz
ist aber allgemein anerkannt.
In eine von diesen also verziehen sich die oben genannten Dinge. Dazu
gesellen sich noch andere, teilweise eher immaterielle Dinge: gelöschte
Dateien, widerlegte Theorien, überwundene Vorurteile und vielleicht
auch Menschen, die nach ihrer Erleuchtung ins Nirvana eingehen.
Wie die Astrophysiker ebenfalls angeben, liegen diese nicht genutzten
Dimensionen in ihrem Ruhezustand eng aufgerollt vor. Somit ist anzunehmen,
dass sie nur wenig Platz in ihrem Inneren bieten. Da sich aber ständig
Dinge in ihnen ansammeln (und das selbstverständlich nicht nur von
der Erde, sondern aus dem gesamten Universum), sind sie irgendwann voll.
Was geschieht dann?
Es ist anzunehmen und steht auch nicht im Widerspruch zu den herrschenden
Theorien der Kosmologie, dass sich bei der Überfüllung einer
eingerollten Dimension eine Singularität bildet. Anschließend
würde sich diese dann explosionsartig inflationär ausdehnen.
Dies bedeutet: Urknall.
Somit ist also das Rätsel gelöst, was den Urknall auslöst:
Er findet statt, sobald eine Anhäufung von seltsamen, überflüssigen
oder hier eigentlich nicht hingehörenden Dingen eine kritische Masse
erreicht. Was wiederum nicht unerheblich dazu beiträgt, zu erklären,
warum das Universum so ist, wie es ist.
© P. Warmann