Wie kommt man auf solche Ideen?

Was habe ich mir dabei gedacht?

Normalerweise nehme ich eine tausendfach verwendete Standardsituation (Erfinder, Vampir, Geheimagent), etwas aus dem Alltag (Einkaufsliste, Schlossführung, Grillfest) oder ein Märchenmotiv (Sandmännchen, Fliegender Holländer, fliegender Teppich) und kombiniere es miteinander. Was macht ein überzeugter Vegetarier, wenn er zum Werwolf wird (die Vampir-Geschichten)? Arbeitet ein modernes Sandmännchen für die Stadtwerke (Die Quelle der Träume)? Wie würde eine Revolution aussehen, wenn sie von den Bürokraten organisiert würde (Revolution!)?

Viele Anregungen bekomme ich aus mitgehörten Gesprächsfetzen, die sich in meinem Kopf zu einer Geschichte entwickeln. Anderes sind Szenen aus Büchern oder Filmen, die ich ins Absurde ziehe. Und ich liebe Wortspiele, was man besonders beim 'Dieb der Zeit' und den Alex-Geschichten merkt.

Quellen und Einflüsse.

Es hilft, wenn die Eltern Sinn für Unsinn haben. Wenn sie dem Kind dann noch Bücher schenken wie Die Zwengel von Wolfdietrich Schnurre oder James' Tierleben von James Krüss, ist der Grundstein gelegt. Auch Brecht hat so einige Perlen für Kinder hinterlassen. Für Janosch bin ich leider zu früh geboren.

Später habe ich dann die Pardon gelesen und was F. W. Bernstein, Robert Gernhardt und F. K. Waechter sonst noch veröffentlicht haben. Auch Otto war eine Zeit lang richtig gut.

Die besten Sachen findet man natürlich bei Morgenstern, Ringelnatz und Loriot.

Wenn es um nicht-gereimte Sprüche geht, muss man unbedingt Georg Christoph Lichtenbergs Sudelbücher lesen.

© P. Warmann